Galaxy Note 7: Samsung stellt Verkauf, Austausch und die Produktion des Smartphones ein

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Anfang des letzten Monats gab Samsung die Rücknahme von Millionen Galaxy Note 7 bekannt, da diese aufgrund eines Akkudefektes feuergefährlich sind. Doch auch die Austauschgeräte machen praktisch die selben Probleme, da sich die Berichte über Brände häufen. Der südkoreanische Hersteller hat daher nun nicht nur den Verkauf und das Austauschprogramm gestoppt, sondern stellt auch die Produktion der Smartphones dauerhaft ein.

So hatte es sich der südkoreanische Elektronikriese sicher nicht vorgestellt, als das Galaxy Note 7 Smartphone vorgestellt wurde .Der  Marktstart wurde wohl mit Absicht vor die Vorstellung von Apples neuem iPhone 7 und iPhone 7 Plus gelegt. Da dieses Jahr vergleichsweise wenig Neuerungen bei beiden iPhones vorhanden sind, spekulierte Samsung wohl darauf, Apple mit dem Galaxy Note 7 die Käufer weg zu schnappen. Samsungs Marketingchef machte sogar einen Seitenhieb auf Apple, als er Anfang August verkündete, dass das Galxy Note 7 mit Sicherheit einen Kopfhöreranschluss haben wird.

Doch über eine Million ausgelieferter Geräte ist feuergefährlich, da die verbauten Akkus aufgrund von Defekten dazu neigen in Brand zu geraten, was auch in zahlreichen Fällen geschehen ist. Daraufhin startete Samsung eine Austauschaktion, jedoch auch hier wieder fast mit den selben Problemen. Im besten Fall erhitzen sich die Akkus nur ungewöhnlich stark und zeigen eine zu geringe Laufzeit. Mittlerweile häufen sich aber auch hier Berichte von Bränden der verbauten Akkus, die nicht nur die Smartphones zerstören, sondern auch die Umgebung in Brand setzen.

Wenn es also vor einigen Wochen noch kein Debakel für Samsung war, so ist es spätestens jetzt. Daher zieht das Unternehmen nun einen Schlussstrich beim Galaxy Note 7. Wie berichtet wird, stoppt Samsung nicht nur den weltweiten Verkauf des Smartphones, sondern stellt auch die Produktion dauerhaft ein. Das betrifft auch das Austauschprogramm für bereits ausgelieferte Geräte, was aufgrund der Probleme mit den Austauschgeräten auch verständlich ist.

So wirklich klar ist aber die Ursache der Brände immer noch nicht, zumindest nicht öffentlich. Es stellt sich auch die Frage, wieso Samsung es nicht geschafft hat, es in den Griff zu bekommen. So hat Samsung Ende des letzten Monats bekannt gegeben, dass die Akkudefekte durch zu großen Druck beim Einbau entstanden seien. Interessanterweise sind laut Nutzerberichten die meisten der Brände jedoch während des Ladevorgangs entstanden.

Mechanische Beschädigungen gehören zwar zur häufigsten Ursache von Bränden bei Lithium-Akkus, doch vor dem standardmäßigen Einbau von Ladeschutzschaltungen kamen auch immer wieder Brände während des Ladevorgangs vor. So haben die Akkus eine bestimmte Ladeschlussspannung, die nicht überschritten werden darf. Passiert dies doch, heizt sich der Akku beim Laden immer stärker auf, bis intern die Isolierung der Elektroden versagt und sich die gespeicherte Energie mit einem Schlag entlädt.

Die interne Isolierung der Elektroden kann auch durch mechanische Belastung zerstört werden, jedoch stellt sich dann genau hier die Frage, wieso Samsung es bei den Austauschmodellen nicht in den Griff bekommen hat. Was auch immer da wiederholt schief gelaufen ist, für Samsung bedeutet dies einen Verlust von etwa 17 Milliarden US-Dollar, wie Reuters berichtet. Andere Hersteller profitieren davon aber, hier natürlich auch Apple. So erfreut sich das große iPhone 7 Plus großer Beliebtheit und kann daher die den Rückgang der iPhone-Verkaufszahlen etwas dämpfen.

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