Geleakte Version von iOS 14: So fand sie ihren Weg ins Netz

iOS
Stefan

Seit Anfang Februar kursiert eine frühe Version von iOS 14 im Netz, der man schon viele der neuen Funktionen, die eigentlich erst zur WWDC 2020 bekannt werden sollten, entnehmen konnte. Motherboard hat nun den vermeintlichen Weg der geleakten Daten aufgedeckt.

Geleakte Version von iOS 14: So fand sie ihren Weg ins Netz

Viele von euch können sich vielleicht noch an das bisher größte Leak erinnern, mit dem Apple vor einigen Jahren zu kämpfen hatte. Am 18. März 2010 ließ der Apple-Ingenieur Gray Powell den Prototypen eines als iPhone 3GS getarnten iPhone 4 in einem Biergarten auf einem Barhocker liegen. Das Smartphone fand seinen Weg zum Redakteur Jason Chen von Gizmodo, wo es dann, Monate vor der offiziellen Präsentation, in allen Details vorgestellt wurde. Steve Jobs war über diesen Leak mehr als wütend.

Zum Jahresbeginn dürfte Tim Cook mindestens genau so reagiert haben. Tröpfchenweise wurden immer mehr Details zum neuen Betriebssystemupdate iOS 14 veröffentlicht. Erst der Ausblick auf den neuen App Switcher, dann der überarbeitete Home Screen, bis man schließlich zu nahezu allen neuen Features von iOS 14 Bescheid wusste. Sogar der LiDAR Scanner des iPhone 12 wurde durch das Leak öffentlich gemacht.

Unbekannter hat iPhone 11 mit iOS 14 verkauft

Bei Motherboard hat man nun recherchiert, wie es zum Leak von iOS 14 gekommen ist. Dabei nutzten die Redakteure ihre Kontakte in die Hacker- und Jailbreak-Szene. Fünf dieser Quellen aus der Jailbreaking-Community bestätigten unabhängig voneinander, dass im Dezember letzten Jahres ein iPhone 11, das Entwicklern vorbehalten war, für mehrere Tausend Dollar an einen Interessenten in China verkauft wurde. Dort hat man den internen Build von iOS 14 extrahiert und in der Community verteilt.

Geht man nach der Aussage von mehreren Angestellten bei Apple, die nicht namentlich genannt werden wollten, handelte es sich bei diesem Leak um den größten in der Geschichte von iOS bzw. von Apple-Software im Allgemeinen. Noch nie zuvor waren so früh schon so viele Details zu einem anstehenden Apple-Betriebssystem bekannt.

Ziel von Hackerangriffen

In Hackerkreisen ist man über den sehr frühen Leak von iOS 14 mehr als dankbar. So haben potenzielle Angreifer lange vor dem Release der finalen Version im Herbst Zeit, um sich auf die möglichen Schwachstellen vorzubereiten - auch wenn die von Motherboard interviewten Apple-Angestellten durchscheinen ließen, dass iOS 14 definitiv nicht in der Form der Beta vom 10. Dezember 2019 erscheinen wird.

iOS 14 und sein Tablet-Pendant iPadOS 14 werden aller Voraussicht nach am 22. Juni im Rahmen der Worldwide Developers Conference 2020 offiziell vorgestellt.

Bisher keine Kommentare
Kommentieren
Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen.
Öffne AppTicker-News
in der AppTicker-News App
im Browser