Studie belegt: Android-Smartphones sammeln zehnmal mehr Nutzerdaten als iPhones

Smartphone
Stefan

Wer ein Smartphone besitzt ist sich eigentlich darüber bewusst dass das Telefon Nutzerdaten erfasst und weitergibt. Eine aktuelle Studie der Vanderbilt University in Nashville zeigt jedoch Unterschiede bei den Anbietern: Smartphones mit Android sammeln und übermitteln zehnmal mehr Nutzerdaten als iPhones.

Als Besitzer eines Smartphones macht man sich in der Regel wenig Gedanken welche Daten von verschiedenen Anbietern während der Nutzung erhoben werden. Jeder kennt zwar die Hinweise die gelegentlich auf dem Display erscheinen und oft werden diese auch anstandslos akzeptiert, auf den Alltag haben diese Entscheidungen wenig Einfluss.

Doch manche Anbieter sammeln in größerem Umfang Daten über den Alltag der Kunden als denen wahrscheinlich bewusst ist. Aus der kürzlich von der Vanderbilt University in Nashville veröffentlichten Studie „Google Data Collection“ geht hervor wie oft das Unternehmen Daten über Individualisierung von Werbung an Google-Server sendet oder wie oft der Standort des Nutzers protokolliert wird.

Die Ergebnisse sind erschreckend: Der Informatik-Professor Douglas C. Schmidt fand heraus dass ein Android-Smartphone mehr als 14 Mal pro Stunde Daten an einen Google-Server übermittelt. Bei fünf dieser Kommunikationen wird auch der aktuelle Standort an Google weitergegeben. 14 Mal pro Stunde gilt allerdings nur wenn das Handy nicht benutzt wird denn die Kontakthäufigkeit steigt zusammen mit der Nutzung an. Lässt man das Telefon einfach liegen ohne eine App zu starten wandern pro Monat satte 350 Megabyte Daten an Google.

Schmidt benutzte für seine Studie ein neues Android-Smartphone auf dem keine weiteren Apps installiert wurden. Auch die SIM-Karte die zum Einsatz kam war nagelneu um Verfälschungen beim Ergebnis durch personalisierte Werbung auszuschließen. Zum Vergleich wurden die selben Tests auf einem iPhone durchgeführt. Das Ergebnis ist ernüchternd, Apple erfasst im Ruhezustand bis zu 50 Mal weniger Daten als Google. Ist das iPhone in Gebrauch steigt die Übermittlung der Daten an, am Ende kommuniziert ein iPhone aber zehn mal weniger mit dem Hersteller als ein Smartphone mit Android. Ist auf dem iPhone nur der Safari-Browser geöffnet findet sogar gar keine Kommunikation mit Apple statt. Werden auf einem iOS-Gerät Google-Apps wie YouTube oder Google Maps verwendet gilt für iPhone- und iPad-Besitzer während die Apps geöffnet sind das gleiche Schema der Datenerfassung wie für Google-Kunden.

In den USA wurde nach Bekanntwerden der „Google Data Collection“ Sammelklage gegen das Unternehmen erhoben. Vorgeworfen wird unter anderem Verletzung der Privatsphäre sowie Irreführung.

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