Apple Pay Later: US-Finanzbehörde äußert bereits vor Einführung scharfe Kritik

Apple
Hendrik

Obwohl der Dienst noch gar nicht zur Verfügung steht, erhitzt dieser bereits jetzt die Gemüter. Die Rede ist vom neuen Finanzinstrument Apple Pay Later. 

Apple Pay Later: US-Finanzbehörde äußert bereits vor Einführung scharfe Kritik

Eine der Neuheiten, die iOS 16 mit sich bringt, ist das Feature Apple Pay Later. Die von Apple als Erweiterung des hauseigenen Bezahldienstes angekündigte Funktion erscheint auf den ersten Blick wenig spektakulär. In den USA können Nutzer mit der Apple Wallet bezahlen und den Betrag innerhalb von sechs Wochen in bis zu vier Raten abzahlen. 

Vor allem auf dem US-amerikanischen Markt dürfte diese Möglichkeit besonders häufig in Anspruch genommen werden, da Gehälter im Land der unbegrenzten Möglichkeiten oftmals halbmonatlich oder sogar wöchentlich gezahlt werden. Die Ankündigung des neuen Features sorgte allerdings nicht nur für Begeisterung: Mit der verzögerten Begleichung der Beträge tritt Apple erstmals selbst als Finanzdienstleister in Erscheinung. 

Bei der Apple Card arbeitet Cupertino beispielsweise mit Goldman Sachs zusammen. Bei Apple Pay Later ist ein von Apple angemeldetes Tochterunternehmen mit eingeschränkter Banklizenz für die Abwicklung der Zahlungsvorgänge verantwortlich. In der Vergangenheit kamen bereits häufiger Gerüchte auf, dass Apple den Aufbau einer eigenen Bank plane. 

Kritik an eventuellen Wettbewerbsbeschränkungen und Datenschutz

Bei der US-Finanzaufsicht zeigt man sich indes allerdings nicht sonderlich begeistert über Apples Pläne, Fuß in der Finanzbranche zu fassen. In einer Meldung des CFPB (Abkürzung für Consumer Financial Protection Bureau) heißt es, dass mit der Expansion in den Finanzmarkt eine Reihe von Problemen verbunden sind. 

Auf der einen Seite stehen wieder wettbewerbsrechtliche Bedenken, die sich darin äußern, dass Apple erneut von Anfang an mögliche Konkurrenten durch die Abgrenzung ihrer Plattform ausschließen könnte. Dazu gesellen sich datenschutzrechtliche Fragen, die den Fokus auf eine mögliche Verzahnung von Kreditdaten und Informationen zur Hardware-Nutzung, Bewegungsprofilen oder persönliche Daten wie Gesundheitsinformationen lenken. 

Apple beteuert zwar, dass eine Weitergabe von personenbezogenen Daten nicht erfolge. Für die interne Verwendung, beispielsweise zur Platzierung zielgerichteter Angebote im App Store, werden gespeicherte Informationen jedoch sehr wohl verwendet.  

Verstärkte Bereitschaft zur privaten Überschuldung

Ein weiteres Argument ist die Überschuldung. Zwar könne nahezu jeder Bürger kinderleicht in Überschuldungsfallen tappen, mit Apple Pay Later wird es dem Verbraucher allerdings nochmal eine Stufe leichter gemacht. Vor allem in den US-Amerikanischen Gesellschaft wird das Problem deutlich: Der Besitz und die Verwendung mehrerer Kreditkarten ist hier deutlich verbreiteter, wodurch vor allem auch junge Menschen schnell in die Verschuldung geraten. 

Die CFPB fordert daher, dass auch Kurzkredite wie über "Apple Pay Later" in den herkömmlichen Statistiken erfasst werden - bislang ist dies nicht der Fall. Apple muss also bereits viele Wochen vor der offiziellen Einführung des neuen Zahlungstool einiges an Gegenwind aushalten. 

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