Goodnotes 5 - lohnt sich die Schreib-App?

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Julia

Goodnotes 5 ist eine Schreib-App für handschriftliches Schreiben mit dem Apple Pencil oder einem vergleichbaren Stift. Sie bietet Funktionen wie Texterkennung, Geometrie-Tools und verschiedene Stift-Auswahlen. Aber lohnt sie sich tatsächlich oder sollte man sich lieber nach Alternativen umsehen?

Goodnotes 5 - lohnt sich die Schreib-App?

Gerade in der aktuellen Corona-Krise wird die Digitalisierung immer wichtiger. Ob in der Schule, in der Uni oder im Büro, viele Leute sitzen im Home Office und sind deshalb auf die Arbeit mit dem Computer angewiesen. Handschriftliche, analoge Dokumente werden beinahe unmöglich, auch wenn sie sich immerhin einscannen lassen. Eine viel schnellere und bequemere Variante bietet das Schreiben auf einem iPad oder einem anderen Tablet, da man die Dokumente bereits im PDF-Format vorliegen hat. Außerdem kann man in einem digitalen Meeting gemeinsam an einem Dokument arbeiten oder es in Echtzeit synchronisieren. Ich selbst habe bislang zwei Uni-Klausuren online geschrieben und diese mit dem Apple Pencil bearbeitet, da das Ausdrucken am Anfang und das Einscannen am Ende wahnsinnig viel Zeit kostet. Die App, die ich genutzt habe, heißt Goodnotes 5. An dieser Stelle möchte ich euch die App und ihre Funktionen vorstellen. Lohnt sich der Kauf?

Goodnotes 5 - eine App die Handschrift optisch verbessert und erkennt

Goodnotes 5 ist eine App, die auf das Schreiben mit dem Apple Pencil oder einem anderen Eingabegerät spezialisiert ist. Die Eingabe funktioniert mit einer kaum spürbaren Latenz, sodass sie sich zum Schreiben auf Papier nur durch das Material unterscheidet: Papier fühlt sich nunmal anders an, als Glas. Dabei wird das Schriftbild in dem Moment der Eingabe verbessert, indem die Kanten etwas geglättet werden. Das heißt, die Schrift wird optisch ansprechender. Für unterschiedliche Schreibstile stellt Goodnotes verschiedene Stifte bereit: Man hat die Wahl zwischen einem Kugelschreiber, einem Füller und einem Pinsel. Die Stifte unterscheiden sich vor allem in ihrer Druckintensität, sodass verschiedene Dicken mit einem unterschiedlich starkem Druck erreicht werden. Einen Bleistift gibt es (noch) nicht. Zudem lassen sich die Dicke des Stiftes sowie die Farbwahl beliebig anpassen.

Goodnotes hat noch einen weiteren Stift im Angebot: Den Textmarker. Geschriebener Text lässt sich in jeder Farbe markieren, ohne, dass er unleserlich wird. Natürlich gibt es auch ein Radiergummi, das entweder ganze Striche entfernt oder nur den Bereich, dem man gerade radiert.

Eine besonders erwähnenswerte und praktische Funktion ist die Geometrie-Funktion. Mit dieser lassen sich Freihand Formen zeichnen, die dann erkannt und automatisch sauber angepasst werden. Zum Beispiel ist das praktisch, wenn man einen Kreis aufmalen möchte: Aus dem krakeligen, kreisähnlichen Gebilde macht Goodnotes einen perfekten Kreis. Auch Diagramme werden damit ordentlich. Was sich daran bemängeln lässt, ist, dass es nur eine begrenzte Auswahl an Formen gibt, die Goodnotes erkennen kann. Eine Parabel wird zum Beispiel nicht erkannt und muss ohne Geometrie-Tool gezeichnet werden. Andererseits gibt es ein solches Tool auf einem Blatt Papier ja auch nicht.

Nützlich ist auch die Texterkennung, die mit kleinen, meiner Handschrift geschuldeten Fehlern einhergeht: Goodnotes erkennt Buchstaben und geschriebene Wörter. Zum einen wird nach einer abgeschlossenen Texterkennung dann ein Index erstellt, sodass sich einzelne Wörter schnell suchen lassen. Dies ist besonders praktisch, wenn man einen langen Text hat und nach einem bestimmten Abschnitt sucht. Zum anderen lässt sich der Text aber auch in Maschinentext umwandeln und dann kopieren. Das funktioniert nicht immer ganz sauber und manchmal werden Wörter falsch erkannt, was bei dem großen Spektrum verschiedener Handschriften nicht ungewöhnlich ist. Was mir hierbei noch fehlt, ist ein integrierter Mathe-Modus: Wenn man mathematische Formeln schreibt, werden diese entweder gar nicht oder falsch erkannt. Goodnotes eignet sich am besten für reinen Text, wenn man diesen in Maschinentext konvertieren möchte oder einen ordentlichen Suchindex benötigt. Formeln und mathematische Konvektionen lassen sich natürlich trotzdem aufschreiben, aber weder mit der Suchfunktion finden, noch konvertieren.

Ansonsten gibt es noch Features, mit denen sich direkt Maschinentext eintippen lässt, mit denen man Text einkreisen, in der Größe verändern und verschieben kann und die es einem erlauben, Bilder einzufügen. Auch über verschiedene Geräte hinweg kann man zusammenarbeiten: Die Entwickler haben eine Echtzeitfunktion implementiert, sodass man einen Dokument-Link mit einem anderen Nutzer teilen kann und somit Zugriff auf das selbe Dokument hat. Änderung können nahezu in Echtzeit gesehen werden. Außerdem gibt es seit der letzten Aktualisierung die Möglichkeit, Vokabelkarten zu schreiben und sich abfragen zu lassen. Dabei handelt es sich allerdings um eine erste Testfunktion, die noch nicht ausgereift ist.

Ordnung und Design

Die einzelnen Schriftdokumente lassen sich bei Goodnotes gut sortieren: Wie auf einem Pc gibt es Ordnerstrukturen, man kann also Ordner erstellen und die Dokumente dort einsortieren. Dabei werden die Ordner und Dateien visuell dargestellt, und nicht einfach nur aufgelistet. Oft genutzte oder wichtige Dokumente lassen sich mit einem roten Stern markieren und werden somit in den Reiter "Favoriten" kopiert. Es gibt im Hauptmenü außerdem eine Suche, mit der sich Dateien schnell finden lassen. Vorhandene Dateien werden mit der Cloud synchronisiert und sind somit zum Beispiel auch auf dem Computer verfügbar.

Möchte man ein neues Dokument erstellen, hat man zudem eine große Auswahl, welcher Art das Dokument sein und wie es aussehen soll: Entweder man legt eine leere Seite an, oder man importiert ein PDF-Dokument oder Bild. Bei der leeren Seite gibt es viele Vorlagen aus denen man wählen kann: Es gibt liniertes oder kariertes Papier, aber auch zum Beispiel Notenpapier. Noch fehlende Vorlagen lassen sich ganz einfach nachladen. Auch das Deckblatt kann man anpassen.

Fazit und Verfügbarkeit

Alles in allem ist Goodnotes eine gelungene Schreib-App für den Apple Pencil oder andere Stifte. Meiner Meinung nach lohnt sich die App - bis auf einige Kleinigkeiten ist alles da, was man braucht. Außerdem werden in Zukunft mit Sicherheit noch weitere Funktionen implementiert werden.

Goodnotes 5 ist sowohl für das iPad, als auch für das iPhone, den iPod und den Mac zu haben. Die App kostet einmalig 8,99€ und ist dann auf allen Systemen nutzbar. Erforderlich für eine Installation sind mindestens iOS 12.0 oder macOS 10.15.

6 Kommentare

Wie oft kaufen?

Reicht es die App einmal zu kaufen oder für jedes System jeweils 8,99€?

Einmaliger Kauf

Die App muss nur einmal erworben werden und ist dann auf allen Systemen nutzbar. Ergänz ich noch eben im Text. :-)

Parabel ist möglich

Parabelzeichnung ist problemlos sauber machbar

Parabeln funktionieren nicht immer

Hallo, vielleicht klappt die Standartparabel, aber Parabeln haben ja nicht alle die selbe Form. Manche sind gestauchter als andere. Diese kann Goodnotes dann nicht mehr, meine werden jedenfalls nie erkannt. Deshalb habe ich das Beispiel angeführt. Man könnte an der Stelle aber auch Dinge wie die e-Funktion nennen, bzw Funktionen an sich. Liebe Grüße

*Standard (Ich schreib dieses Wort zu gern falsch xD)

Danke

Danke für dein Feedback Julia. ?

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