Nach 225 Millionen Euro Bußgeld: Neue WhatsApp-Datenschutzrichtlinie erschienen

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Hendrik

11000 Wörter auf 35 Seiten - die neue Datenschutzrichtlinie des umstrittenen Messengers hat es in sich. Das bereits 7000 Wörter umfassende Werk vom 4. Januar diesen Jahres wurde aufgrund einer verhängten Strafe in Höhe von 225 Millionen Euro nochmal deutlich erweitert. An der tatsächlichen Technik des Nachrichtendienstes ändert sich jedoch nichts.

Nach 225 Millionen Euro Bußgeld: Neue WhatsApp-Datenschutzrichtlinie erschienen

WhatsApp will mit den neuen Richtlinien besser erklären, welche Daten die App sammelt, wohin diese übertragen werden und wann die gespeicherten Daten gelöscht werden. WhatsApp muss sich nämlich den Vorwurf gefallen lassen, diese Informationen nicht oder nur unzureichend an seine Nutzerinnen und Nutzer gegeben zu haben. 

Neue Datenschutzbestimmungen

Beim Starten der App werden in den kommenden Tagen alle WhatsApp-Nutzer in Europa ein neues Pop-Up-Fenster erblicken, mit dem WhatsApp seine Datenschutzbestimmungen transparenter und verständlicher darstellen möchte. Aufgrund der damaligen Rausschmiss-Androhungen gegen Zustimmungsverweigerer stellt WhatsApp dieses Mal gleich zu Beginn drei elementare Punkte klar:

  • Um den Dienst weiter nutzen zu können ist keine aktive Zustimmung zu den künftigen Bestimmungen notwendig. 
  • Nutzerdaten werden auf die gleiche Art und Weise genutzt und verarbeitet wie bisher.
  • Die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung bleibt in sämtlichen Chats bestehen. 

Grund für die Erweiterungen der Richtlinien ist ein Verfahren der zuständigen Aufsichtsbehörde Data Protection Commission aus Irland. Die DPC hat besagtes Verfahren im September mit dem Verhängen eines Bußgeldes in Höhe von 225 Millionen Euro abgeschlossen. In seiner Begründung führt die DPC an, dass WhatsApp seine Nutzerinnen und Nutzer nicht ausreichend genug über die Verwendung ihrer Daten aufgeklärt habe. 

Die Meta-Tochter hat umgehend juristische Mittel gegen diese Entscheidung eingelegt, da das verhängte Bußgeld unangemessen hoch sein soll. Der sich nun anschließende Rechtsstreit kann sich noch über Jahre hinziehen. In der Zwischenzeit sollen die Nutzerinnen und Nutzer jedoch schon über die konkrete Verwendung ihrer Daten besser aufgeklärt werden. 

Erneute Kritik an den neuen Regelungen

WhatsApp lässt es sich nicht nehmen und weist auf dem eingefügten Banner darauf hin, dass die Datenschutzrichtlinie auf Anweisung der irischen Behörde erfolgt. Die bisherige Fassung mit knapp 7000 Wörtern wurde kurzerhand auf mehr als 11000 Wörter erweitert. Dass der Dienst dabei in Zukunft ähnlichen Strafen vorbeugen will und die Bestimmungen daher lieber länger als zu kurz ausfällen lässt, dürfte nicht verwundern. 

Allerdings gerät das Unternehmen dadurch erneut in die Kritik. Wer das Dokument komplett lesen möchte, sollte sich Zeit nehmen. Im PDF-Format umfasst das Werk ganze 35 Seiten. Allerdings fällt dabei auch auf, dass WhatsApp gleichzeitig Maßnahmen für eine bessere Lesbarkeit integriert hat. So sollen farblich abgesetzte Textblöcke und Tabellen zu einer besseren Übersicht beitragen. 

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