WhatsApp integriert in der EU eine Anbindung zu Chat-Apps von Drittanbietern

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Stefan

Meta muss WhatsApp für Nutzer, die in der EU leben, eine Möglichkeit geben, mit anderen Nutzern zu chatten, welche eine App eines anderen Anbieters installiert haben. Die entsprechende Anbindung der sogenannten „Drittanbieter-Chats“ wird in den nächsten Monaten für alle ausgerollt.

WhatsApp integriert in der EU eine Anbindung zu Chat-Apps von Drittanbietern

Foto-Credits: Meta


Über das Protokoll RCS (Rich Communication Services) ist es auf Android-Geräten und iPhones schon länger möglich, Nutzer anzuschreiben, die nicht den gleichen Messenger nutzen. Das klappt mittlerweile auch auf Apple-Smartphones reibungslos. Der Digital Markets Act (DMA), dessen Regelwerk für Anbieter in der Europäischen Union verpflichtend ist, geht jedoch noch einen Schritt weiter.

Der sieht u. a. vor, dass Unternehmen ihren Nutzern auch die plattformübergreifende Kommunikation mit anderen Messengern ohne RCS möglich machen müssen. Einer der ersten großen Anbieter, der dies jetzt umsetzt, ist Meta. Der Facebook-Mutterkonzern hat nun eine Ankündigung zu genau diesem Thema veröffentlicht.

Messaging: Interoperabilität mit Drittanbietern

Auf seiner Webseite hat Meta einen sehr umfangreichen Artikel zur Interoperabilität seines beliebten Messengers mit Drittanbietern veröffentlicht, die Meta als „Drittanbieter-Chats“ bezeichnet. Gleich zu Beginn wird auf den DMA eingegangen und betont, dass die folgenden Punkte nur für Nutzer, die in der EU leben, verfügbar sein werden:

  • Meta hat die Interoperabilität mit Drittanbietern gemäß dem Digital Markets Act (DMA) sichergestellt und gewährleistet dabei so weit wie möglich die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung (E2EE) und andere Datenschutzgarantien in unseren Diensten.
  • Nutzer in Europa werden bald die Möglichkeit haben, über WhatsApp Nachrichten an berechtigte Dienste zu senden.
  • BirdyChat und Haiket werden die ersten Drittanbieterdienste sein, die Messaging- Interoperabilität mit WhatsApp implementieren. Meta wird weiterhin mit der Europäischen Kommission und zukünftigen Partnern zusammenarbeiten.

Mit BirdyChat und Haiket haben in den letzten Monaten bereits umfangreiche Tests stattgefunden, die erfolgreich verlaufen sind, so Meta. Die Unterstützung der Drittanbieter-Chats für die beiden genannten Dienste soll schon bald europaweit eingeführt werden.

Was zum Start alles möglich ist

Die Drittanbieter-Chats werden zu Beginn für iOS und Android freigeschaltet. Wer die Web-App, ein Tablet oder die Desktop-App im Einsatz hat, muss sich leider noch ein bisschen gedulden.

Auf iPhones und Android-Smartphones sind zum Start die folgenden Features verfügbar:

  • senden und empfangen von Textnachrichten
  • senden und empfangen von Bildern und Videos
  • senden und empfangen Sprachdateien
  • Support für andere Dateien wie zum Beispiel MP3 oder PDF

Und der Datenschutz?

Der ist gewährleistet – zumindest was die Infrastruktur von Meta betrifft. Gleiches gilt für die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, die mittlerweile bei vielen Nutzern bei der Wahl eines Messengers als wichtiges Kriterium eingestuft wird. Was allerdings geschieht, wenn die Textnachricht, das Foto oder Video die Systeme von Meta verlässt und auf die Drittanbieter-Chats anderer Anbieter verteilt wird, ist eine andere Sache.

Dass der Datenschutz sowie die Verschlüsselung jederzeit gewährleistet werden kann, zeigt Meta anhand von Haiket und BirdyChat. Der Einführung der Drittanbieter-Chats ging laut Angaben des Konzerns eine dreijährige Zusammenarbeit mit den beiden Partnern sowie der Europäischen Kommission voraus.

Wer mehr über die Sicherheit und den Datenschutz der Drittanbieter-Chats wissen möchte, wird bei Meta im zugehörigen Hilfeartikel fündig. Die neuen Chatfunktionen werden irgendwann in den nächsten Monaten allen Nutzern zur Verfügung gestellt.

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