Kritik gegen Apple: Telegram-Gründer findet Hardware veraltet und Marktpolitik totalitär

Apple
4
Julia

Der Telegram-Gründer Durov hat öffentlich Kritik an Apple geäußert. Der Konzern sei totalitär, die iPhones seien altbacken und überteuert und die Nutzer schlichtweg Digital-Sklaven. Wieviel von seiner Kritik ist tatsächlich ernst zu nehmen?

Kritik gegen Apple: Telegram-Gründer findet Hardware veraltet und Marktpolitik totalitär

Genauso, wie Apple regelmäßig gelobt wird, gibt es auch Kritik. Vor allem das Konzept des App Stores und die Gebundenheit an ein Ökosystem schmeckt einigen Menschen nicht. In letzter Zeit steht Apple außerdem in Verdacht, Überwachung durch die chinesische Regierung zu unterstützen und sogar zu begünstigen. Nun ist der Telegram-Gründer Pavel Durov mit auf den Zug aufgesprungen. Er kritisiert innerhalb seines Telegram-Channels nicht nur Apples Beziehung zu China, sondern auch die Hardware und das Betriebssystem iOS.

Alte Hardware, Kritik am Appstore und Infragestellung der Beziehung zwischen Apple und China

Durov nahm sich einen Artikel in der New York Times zum Anlass, seinen Frust über Apple Preis zu geben. Die amerikanische Zeitung beschuldigte Apple, mitschuldig an der Überwachung von chinesischen Bürgern durch den Staat zu sein. Der Konzern unterstütze die dortige Regierung, da China ihr zweitwichtigster Markt sei und die Marktstellung nicht gefährdet werden dürfe. Durov bestätigte den Artikel. Aus seiner Sicht handele Apple clever, im Angesicht eigener Interessen: "Es ist kein Wunder, dass Apples totalitärer Ansatz so gut bei der kommunistischen Partei in China ankommt. Die dortige Regierung hat dank Apple völlige Kontrolle über die Apps und Daten aller chinesischen Bürger, die ein iPhone nutzen."

Ein Beispiel für Apples "totalitären Ansatz" sei der App Store: "Man kann nur Anwendungen über den App Store installieren, die Apple erlaubt – alternative Installationsmöglichkeiten fehlen." Dadurch würden die Nutzer zu "Digital-Sklaven". Auch der Dienst iCloud sei ein typisches Beispiel: Denn nur darüber könne ein Nutzer ein Online-Backup machen, er sei also auf iCloud angewiesen. Dass Durov mit seiner Meinung nicht allein steht, zeigt das aktuelle Gerichtsverfahren zwischen Epic und Apple. Grundlegend geht es dabei genau um die Frage, in wie weit Apple Drittanbieter einschränken darf.

Auch die Hardware sei veraltet und überteuert. "Apple verfolgt das eigene Geschäftsmodell sehr effizient – es besteht darin, überteuerte und veraltete Hardware an Kunden zu verkaufen und sie so in das hauseigene Ökosystem zu sperren." In modernen Android-Smartphones seien 120 Hertz Displays verbaut, iPhones hingegen müssten noch immer mit 60 Hertz auskommen. Insgesamt seien die Animationen auf Android-Smartphones flüssiger und geschmeidiger.

(Eigene) Bewertung der Kritik

Egal, ob man nun Lob oder Kritik ließt: Man darf nicht vergessen, wieso diese geäußert wird. Gerade Meinungsäußerungen in der Wirtschaft geschehen oft nur zum eigenen Vorteil. Entweder, man möchte bewusst Werbung machen, da Partnerschaften oder gegenseitige Vorteile bestehen, oder man möchte unbegründet schlecht reden, um eigene aufkommende Nachteile zu beseitigen, Partnerschaften nicht zu verletzen etc. Das ist leider das Konzept der Konkurrenz auf dem Markt. Wieviel wir also von Durov's Kritik halten können, sei mal so dahin gestellt. Sicher kann man Kritik an Apple äußern, denn Apples erstes Prinzip ist, wie das jeder anderen Firma auch, möglichst viel Geld zu verdienen. Daher kommt die Kundenzufriedenheit eher an zweiter Stelle und ist oft nur Mittel zum Zweck. Auch die Bewegung in nur einem Ökosystem ist nicht jedermanns Sache, obwohl diese natürlich eine höhere Sicherheit zum Vorteil hat. Dass iPhones jedoch veraltet und "aus dem Mittelalter" seien, ist eher ein Gefühlsausbruch, als ein echtes Argument für irgendetwas. Durov hat schließlich seinen Messengerdinest Telegram und folglich seine ganz eigenen Probleme mit Apple, also kann er nicht anders, als den Konzern schlecht zu reden.

4 Kommentare

Durov nicht so erfolgreich...

Schon blöd wenn man seinen Erfolg am Maßstab einer Firma messen möchte... und nur via schlechter Pablisseti meint sein Mundwerk weit aufteißen zu müssen. Telegram der wohl schlechteste, mit nationalistischen Gruppen überfüllter Messenger... was will man da von einem Durov erwarten?!

zu voreilig geschossen...

Ganz so ist es ja nicht. Zum Thema China, da gibt es nur "friss oder stirb" macht apple seine Geräte nicht auf... Gibt's kein apple in China... Der Markt ist aber so gigantisch... Ich würde den auch nicht ignorieren! Hardware, er Pi lt sich aber auch den einzigen Grund herruas bevor dieser im September obsolet wird... Stichwort 60hz... Aber zum Thema absichtlich geschlossenes System als Alternative zum offnen android sagt er nichts... Oder warum ist ein iPhone so rasend schnell? "Mit Alter Technik" ??‍♂️ die Knackpunkt an apple hat er nicht erwähnt! Reperatur! Da gibt's genügend zu meckern!

ich mag Apple gerade WEGEN dem Ökosystem

Alles greift ineinander, ich muss mich nicht selbst um die Datenverwaltung kümmern, Anbieter suchen, … Ich finde es gut, dass Apple die Apps prüft, auch wenn man über manche Regel sicher diskutieren kann. Und mal ehrlich: 60 oder 120 Hz ist was für Nerds. Ich seh das nicht, dass mein ipad mit 120Hz flüssiger animiert…

Kundenzufriedenheit ist das Erfolgsrezept

und sollte NIE an 2. Stelle stehen. Jobs wusste das, Cook schlachtet nur das Schwein. Nur deswegen ist iOS so erfolgreich gewesen. Alles funktionierte eben reibungslos, was man Anfangs von den Androiden nicht sagen konnte. Heute sieht es etwas anders aus. Aber das ist eine andere Geschichte.

Kommentieren
Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen.
Öffne AppTicker-News
in der AppTicker-News App
im Browser