Sideloading: Apple bereitet sich mit in iOS 16 versteckter Software auf die Einführung vor

iOS
Stefan

In Cupertino scheint man sich eifrig mit dem Thema Sideloading zu beschäftigen. Mit iOS 16.2 hat man bereits ein Tool eingeführt, mit dessen Hilfe das Laden von Apps außerhalb des App Stores reguliert werden kann.

Sideloading: Apple bereitet sich mit in iOS 16 versteckter Software auf die Einführung vor

Ohne einen Jailbreak kann man auf einem iPhone keine Software installieren, die nicht aus dem App Store stammt. Und zwar nur aus dem offiziellen Store von Apple. Plattformen von Drittanbietern wie sie in Form von F-Droid beispielsweise für Android angeboten werden, sucht man auf den Smartphones aus Cupertino vergebens.

Das wird sich in der Europäischen Union spätestens Mitte Februar 2024 ändern. Dann greift nämlich der Digital Market Act, der u. a. die Installation von alternativen App Stores möglich macht. Außerdem soll man dann auf dem iPhone auch beliebige Apps aus dem Netz laden können - das sogenannte Sideloading, wie wir es bereits vom Mac kennen.

Sideloading nur in der EU

Um innerhalb der EU weiterhin iPhones verkaufen zu dürfen, muss Apple das Laden von Apps außerhalb des App Stores also ab dem kommenden Jahr mit iOS 17 und wahrscheinlich auch älteren iOS-Versionen anbieten. Von internen Quellen wurde berichtet, dass der Konzern Sideloading ausschließlich in der Europäischen Union möglich machen will.

In anderen Ländern, wo das Ganze nicht durch Gesetze geregelt ist, gibt es iPhone-Software künftig weiterhin nur über den offiziellen App Store.

Hardcoding bisheriges Mittel der Wahl

Doch wie will Apple Sideloading auf die EU begrenzen? Bisher funktionierten solche Einschränkungen über das Auslesen fester Parameter. Dazu gehören zum Beispiel das Land, in dem die Hardware verkauft wurde oder die Region, in der sich der Nutzer aufhält.

Dabei handelte es sich um ein recht starres System. In den Vereinigten Arabischen Emirate war die FaceTime-App lange Zeit verboten. Auf iPhones, die in den VAE verkauft wurden, war die App einfach nicht vorhanden und konnte auch nicht nachträglich installiert werden. Selbst wenn man mit einem solchen Gerät das Land verließ oder die Region des App Stores wechselte, konnte man FaceTime nicht herunterladen.

Flexibles Sideloading mit countryd

In der Redaktion von 9to5mac hat man nun herausgefunden, wie Apple das Sideloading unter iOS 17 regulieren möchte. Das Hardcoding und die damit verbundene Beschränkung auf das Herkunftsland des Geräts soll dann der Vergangenheit angehören. Dazu hat Apple stillschweigend mit iOS 16.2 ein neues Tool eingeführt, das "countryd" getauft wurde.

"countryd" schlummert derzeit noch vor sich hin und ist nicht aktiv im Einsatz. Wenn es scharf geschaltet wird, kann iOS genau erkennen, in welchem Land sich ein Nutzer aufhält und dann gewisse Funktionen sperren oder eben freischalten. Dazu nutzt "countryd" das GPS-Signal, Informationen der SIM-Karte sowie den Ländercode des WLAN-Routers.

Damit wird es quasi unmöglich, für Kunden außerhalb der EU Sideloading zu nutzen. Ein US-Nutzer der sich ein iPhone aus Europa liefern lässt, kann Apps dann weiterhin nur aus dem App Store laden. Andersherum ist es für Apple allerdings auch um einiges leichter, Sideloading in anderen Ländern zu aktivieren wenn sich die Gesetzeslage dort ändert.

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