Facebook Gaming App für iOS wird ohne Spiele veröffentlicht

Apps
Yannick

Eine recht paradoxe Szene: der Launch der Facebook Gaming App findet neben Android auch im iOS App Store statt - allerdings komplett ohne verfügbare Spiele. Der Grund hierbei liegt aber nicht bei Facebook selbst, sondern wieder einmal bei Apples Richtlinien.

Facebook Gaming App für iOS wird ohne Spiele veröffentlicht

Facebook Gaming ist der neueste Versuch vom Social Media-Giganten, den super-lukrativen Bereich des Mainstream Gamings zu betreten. Mit der App, welche zunächst nur für Android verfügbar war, können Nutzer nicht nur Facebooks eigens angebotenen Spiele kostenlos und mobil spielen, sondern dank des eingebauten Streaming-Services kann man ebenfalls einen Stream verfolgen ohne die App verlassen müssen. Nun kommt die App ebenfalls für iOS, und während sich dies alles wunderbar nach einer Third-Party Alternative zu Apples hauseigener Apple Arcade anhört, hat der App Store etwas dagegen. Dies führte dazu dass Facebook Gaming zwar den Schritt auf iOS wagte, allerdings nicht ein einziges Spiel für den Nutzer anbieten konnte und so nur die Streaming-Komponente übrig bleibt.

Die Problematik ist keine neue: die Richtlinien des iOS App Stores verbieten jegliche Apps, die eine eigene Bibliothek an Third-Party Spielen anbietet. Apple Arcade ist hierbei die einzige Ausnahme, da jene vom selben Haus stammt (was in der Vergangenheit jedoch bereits als Heuchelei von vielen Firmen angemakelt wurde). Eine ähnliche Situation ist vor Kurzem für Microsoft und der eigenen Streaming-Plattform xCloud zum Verhängnis geworden. xCloud kann so Konsolen-Spiele auf jegliche Geräte mit Bildschirm und App streamen, greift aber auf Microsofts eigene Game Pass Bibliothek zu - aus diesem Grund hat Microsoft für einen Beta-Test von xCloud auf iOS nur ein einziges Spiel hinzugefügt, aber selbst unter diesen strengen Limitierungen ist die App vom App Store genommen worden. Microsoft hat darauffolgend scharfe Kritik an Apple geäußert, welche ohne Skrupel die Problematik direkt beim App Store identifizierte. Facebook hat auf diese Nachrichten folgend die eigene App auf iOS gebracht, aber eine noch radikalere Lösung als Microsofts ohnehin kontroverse Entscheidung implementiert - nämlich die App mit null Spielen zu launchen.

Kein offensichtlicher Verstoß - und trotzdem Einschränkungen

Auf diese Entscheidung hat sich Facebook beim Outlet The Verge geäußert, und dabei genau so scharfe Wörter gegen Apple gerichtet wie auch zuvor Microsoft:

"'Leider mussten wir die Gameplay Funktionalität komplett aus der App nehmen, um Apples Zustimmung zur Standalone App von Facebook Gaming zu erhalten - was heißt, dass iOS Besitzer eine minderwertigere Erfahrung mit der App im Vergleich zur Android App haben werden,' so Sheryl Sandberg, Facebooks leitende Geschäftsführerin in einem Interview. [...] Facebook erklärte so, dass die Facebook Gaming App mehrere Male in den vergangenen Monaten vor Apples Richtlinien geblockt worden ist [...] auch nachdem [Facebook] Daten zur Android Facebook Gaming App [an Apple] präsentierte die bewiesen, dass 95 Prozent der Nutzeraktivität das Zuschauen von Streams wiederspiegelt und so nicht unter Richtlinie 4.7 des App Stores fällt. Jene behauptet, dass die primäre Aktivität der App das Spielen von Spielen ist, aber die Daten änderten nichts an Apples Einstellung hierzu."

Neue EU-Verordnungen zu diesem Thema haben Apple dazu gebracht, ein Medium für Entwickler bereit zu stellen, welches etwaige Beschwerden an die Richtlinien direkt an Apple senden kann. Von diesem Medium machte Facebook ebenfalls Nutzen, aber Apple stellt sich immer noch quer und bestätigte, dass keinerlei Gaming-Streaming-Services auf dem App Store zugelassen werden. Diese Einstellung verletzt sowohl Konsument als auch Entwickler, da ein großer Teil der App nun schlichtweg nicht verfügbar ist. Eine Änderung dieser Einstellung wird wahrscheinlich erst mit konsequenten Untersuchungen der EU oder dem Bericht des US-Kongresses vorgenommen werden, da die Legislative mit den Richtlinien übereinstimmen muss - und die Vergangenheit zeigte bereits, dass jene keine Befürworter der Regelungen sind.

Bisher keine Kommentare
Kommentieren
Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen.
Öffne AppTicker-News
in der AppTicker-News App
im Browser