Displayrisse bei M1-Macs: Apple droht Sammelklage

Mac News
Hendrik

Viele Nutzer berichteten in der jüngeren Vergangenheit über Displayrisse bei ihren MacBooks, ohne dass die Geräte Einwirkungen von außen ausgesetzt waren. Nun könnte eine Sammelklage auf Cupertino zurollen. 

Displayrisse bei M1-Macs: Apple droht Sammelklage

Vor einigen Tagen wurde bekannt, dass viele Nutzer mit defekten Bildschirmen zu kämpfen haben. Die Retina-Displays von M1 MacBooks, sowohl Pro als auch Air, sind demnach ohne äußere Einwirkung beim Zuklappen gerissen. In allen Fällen hat der Riss seinen Ursprung im Bereich der Frontkamera. Nun steht die berechtigte Frage im Raum, ob es sich hierbei um einen Verarbeitungsfehler handelt oder ob die Bildschirme durch reine Unachtsamkeit der Nutzer gerissen sind. 

Die vermehrten Vorfälle hat Apple zum Anlass genommen, um ein bereits lange Zeit verfügbares Support-Dokument anzupassen. Dort heißt es jetzt, man solle vor dem Zuklappen jegliches Material von der Tastatur und dem Display entfernen. Andernfalls können Schäden am Panel nicht ausgeschlossen werden. Experten sehen in dieser Erweiterung lediglich den Versuch, mögliche Schadensersatzansprüche leichter abzuwehren. 

Bekannte Anwaltskanzlei bereitet Sammelklage vor

Eine bekannte Anwaltskanzlei aus den USA ist mittlerweile auf den Fall aufmerksam geworden und wittert das in den Vereinigten Staaten übliche gute Geschäft. Migliaccio & Rathod bereiten aktuell eine Sammelklage gegen Apple vor. 

Zuerst ruft die Kanzlei Besitzer eines betroffenen MacBooks dazu auf, sich zu melden. Für den Fall wurde eigens ein Kontaktformular erstellt, alternativ können sich die Klagewilligen auch per Mail oder Telefon in der Kanzlei bemerkbar machen. 

Die Anwälte, beheimatet in Washington D.C. und in San Francisco, sehen den begründeten Anfangsverdacht eines Serienfehlers. Die Juristen erkennen in den Erfahrungsberichten diverser Betroffenen in Apples Support-Foren den eindeutigen Hinweis auf einen von Apple verschuldeten Fehler. In den nächsten Wochen sollen die Ermittlungen in die eingeschlagene Richtung fortgesetzt werden, bevor die Kanzlei später ihre Sammelklage gegen Apple einreicht. 

Ob es am Ende tatsächlich zu einer juristischen Auseinandersetzung kommt, bleibt abzuwarten. Die von Migliaccio & Rathod gewählte Vorgehensweise ist in den USA nicht unüblich. Bereits vor drei Jahren machte die Kanzlei im Zusammenhang mit Tastaturproblemen beim MacBook Pro auf sich aufmerksam. Sollte sich der Anfangsverdacht erhärten, wäre auch der Abschluss eines außergerichtlichen Vergleichs denkbar.

Reparatur für 600 US-Dollar

Neben dem Verdacht eines Serienfehlers stören sich die Anwälte von Migliaccio & Rathod außerdem an Apple's nicht vorhandener Unterstützungsbereitschaft. Cupertino versteift sich auf die Theorie, dass auf dem Bildschirm zurückgelassene Gegenstände für die Risse verantwortlich sind und verweist auf das kürzlich geänderte Support-Dokument. 

Dass die Betroffenen diese Theorie jedoch kategorisch abstreiten, stößt bei Apple auf taube Ohren. Bislang bleibt Nutzern mit einem defekten Gerät lediglich der Weg zum Reparaturservice von Apple oder einem autorisierten Drittanbieter. Für die Reparatur werden jedoch um die 600 US-Dollar veranschlagt. Eine Garantie, dass der Defekt danach nicht erneut auftritt, ist in dem Preis jedoch nicht enthalten. 

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