20 Jahre Mac OS X - Wie die neue Ära des Macs begann

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Julia

Vor 20 Jahren kam Mac OS X auf den Markt. das System hatte einige Startschwierigkeiten und stellte doch einen großen und wichtigen Schritt in Richtung Zukunft dar.

20 Jahre Mac OS X - Wie die neue Ära des Macs begann

20 Jahre ist es nun her, dass sich das Computersystem von Apple rasant wandelte. Im März des Jahres 2001 erschien nämlich Mac OS X 10.0, die erste Version mit einem X im Namen. Das Unternehmen machte einen großen Schritt in Richtung Zukunft und stellte die Public Betaversion ein, die es seit Herbst 2000 gegeben hatte. Das neue System brachte nicht nur ein revolutionäres Design mit, auch die Technologie wurde von Grund auf ausgetauscht. Doch am Anfang gab es Probleme mit der Performance und viele Nutzer mussten erst davon überzeugt werden, dass das System wirklich gut ist.

Mac OS X sollte vieles besser machen als Mac OS 9

Bereits Ende des 20. Jahrhunderts setzte sich Apple neue Ziele, was den Computermarkt anging: Ihre aktuellen Computer seien nicht revolutionär genug, um wirklich zu begeistern. Sie seien technologisch gesehen sogar veraltet. Ein neues System müsse her, mit mehr und neuen Möglichkeiten und einem ansprechenderem Design.

Unter Mac OS fehlten schlichtweg wichtige Funktionen. Es gab weder einen Speicherschutz, noch Multitasking. Laufende Software beanspruchte sämtliche Systemressourcen. Blieb diese hängen, fror das gesamte System ein, ohne, dass man etwas dagegen hätte unternehmen können. Daten gingen für immer verloren. Auch das Design begeisterte nicht, sondern war eher der breiten Masse entsprechend.

So begann Apple 1994, ein neues System mit dem Namen Copland zu entwickeln. Copland sollte die Mac OS Reihe ersetzen, doch nach der zweijährigen Testphase war klar, dass das Projekt zum scheitern verurteilt war. Erst mit der Beteiligung von Steve Jobs rückte die Umsetzung eines neuen Systems näher: 1985 hatte Jobs Apple nach Auseinandersetzungen verlassen und ein eigenes Unternehmen mit dem Namen NExt gegründet. Dieses wurde dann 1996 von Apple gekauft, auch Jobs kehrte zurück. 

Das neue System, Mac OS X Cheetah, erschien im Jahr 2000 als Betaversion. Es war auf Grundlage von UNIX konstruiert worden und übernahm Teile von NEXTSTEP, einem System, das Jobs in seiner Firma NExt entwickelt hatte. Die Funktionen, die in Mac OS 9 gefehlt hatten, wurden ergänzt. Außerdem erfuhr das Design eine radikale Änderung: Die Aqua-Oberfläche war etwas einzigartiges, was es bis dahin noch nie gegeben hatte. Es gab Schatten und Glanzeffekte. Das Verhalten einzelner Elemente glich dem Verhalten eines Tropfen Öl: Sie sollten sich von der Oberfläche abheben und besonders herausstechen. Ebenfalls neu war das bis heute klassische Design des unteren Panels: Die Leiste ist zentral platziert, leicht transparent und beinhaltet sämtliche Applikationen. Zuvor war sie eher am linken unteren Bildschirmrand zu finden und wirkte klobig. Mit dem neuen Design wusste Apple zu begeistern.

Probleme und Updates

Doch so hübsch das System auch aussah, die Performance stimmte einfach nicht und so munkelten viele Menschen schnell, ob die Übernahme von NExt nichts ein Fehler gewesen sei. Denn die Rechenleistung reichte einfach nicht aus, um das System flüssig laufen zu lassen. Vor allem auf G3-Computern gab es viele Probleme: Die Eingabe mit der Tastatur brachte den Text nur zeitverzögert auf den Bildschirm. Das Ausstecken einer Maus führte zu einer "Kernel-Panic": Das System stürzte einfach ab. Drucker und DVDs wurden nicht erkannt. Außerdem gab es kaum Programme, die auf Mac OS X 10 liefen, da kaum ein Entwickler seine Programme anpassen wollte.

Die Kritik wurde immer lauter, die Probleme häuften sich und Apple drohte, potenzielle Kunden zu verlieren. Deswegen entschied sich das Unternehmen, schnell ein Update auf den Markt zu bringen: Bereits am 25.09.2001 erschien Mac OS X 10.1, auch bekannt unter dem Namen Puma. Es sollte zumindest alle groben Fehler ausmerzen und wurde aus diesem Grund kostenfrei zur Verfügung gestellt, im Gegensatz zu allen Versionen, die wieder darauf folgten. Tatsächlich konnte das Update die Performance spürbar verbessern. Zusätzlich gab es das neue Programm "Digitale Bilder", womit der Zugriff auf Digitalkameras und Scanner möglich wurde und einen "DVD Player", damit DVDs zuverlässig erkannt werden konnten. Auch Druckertreiber wurden ergänzt. Die Neuerungen reichten zumindest aus, um Entwickler davon zu überzeugen, ihre Programme anzupassen und auch auf Mac OS X verfügbar zu machen. Dadurch wurden die Nutzer wieder zufriedener und Apple musste nicht mehr um seinen Erfolg bangen.

Ein Blick in die Gegenwart: Mac OS X ist erneut überholt

Im Laufe der Zeit gab es neben Mac OS X 10.0 zwölf weitere Versionen mit einem X im Namen. Das System überdauerte beinahe zwei Jahrzehnte. Ursprünglich sollte das X eine Anspielung dafür sein, dass sich im Unterbau UNIX befindet, aber auch, dass die erste Version gleichzeitig die zehnte Version aller jemals veröffentlichten Mac-Systeme war. Zusätzlich gab es auch immer einen Namen zur Versionsnummer: Bis Version 10.9 nutzte Apple die Namen von Großwildkatzen, danach folgten bekannte und wichtige Orte. El Capitan erschien im Jahr 2015 (Version 10.11) und war die letzte Version mit einem X im Namen. Big Sur, das seit vergangenem Jahr verfügbar ist, stellt einen Wechsel zu macOS 11 dar und beendet somit die Ära von Mac OS X 10 vollständig.

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