Viele Mail-Apps lesen E-Mails und Passwörter mit

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Hendrik

Das Verbraucherschutzportal www.mobilsicher.de hat eine Vielzahl von Mail-Apps auf den Prüfstand gestellt. Die Ergebnisse sind wenig zufriedenstellend. Nur drei der getesteten Anbieter können bedenkenlos weiterempfohlen werden.

Viele Mail-Apps lesen E-Mails und Passwörter mit

Die Bewertungen der Anwendungen reichen dabei von sehr gut bis sehr schlecht. Bei einigen Anwendungen spielen Faktoren wie Sicherheit, Privatsphäre oder Datenschutz nur eine untergeordnete bzw. gar keine Rolle. Es wurden 20 Mail-Anwendungen (für Android-Smartphones und Tablets) auf Herz und Nieren getestet.

Wichtig: Bei dem Test wurden einzig und allein die Mail-Apps, die der User für die Verwaltung seiner Mails auf dem Smartphone oder dem Tablet benötigt, bewertet. Diese Anwendungen stehen in der Regel in keinem Zusammenhang zum Dienst, der sich hinter eurer Mail-Adresse verbirgt (z. B. AOL, 1&1, GMX). Außerdem bezieht sich der Test lediglich auf Anwendungen, die nicht das sogenannte OAuth-Verfahren nutzen. Seriöse Anbieter, die dieses Verfahren nutzen, geben grundsätzlich keine Login-Daten weiter.

Die Ergebnisse im Detail

Das Datenschutzportal kam zu dem Ergebnis, dass 7 von 20 getesteten Apps E-Mail Inhalte aktiv mitlesen. Außerdem wurden weitere Daten wie Sender- und Empfängeradressen abgerufen und weiterverarbeitet. Wer sich also fragt, warum trotz äußerster Vorsicht sein Spam-Ordner aus allen Nähten platzt, der könnte darin die Antwort finden. Auch wenn dies nicht Teil des Testes war, so gilt der Weiterverkauf von Mail-Adressen nicht erst seit gestern als lukratives Geschäft.

Ein weiteres erhebliches Sicherheitsrisiko besteht darin, dass einige Anbieter die Passwörter der Nutzer auf ihren Servern speichern und somit ungehinderten Zugang zum Postfach des Nutzers erhalten können. Mit genügend krimineller Absicht wäre es somit ein Leichtes die Zugangsdaten etlicher Onlinedienste des Nutzers mittels Passwort-Zurücksetzen-Funktion abzufangen.

Keine Unbekannten auf den letzten Plätzen

Die Schlusslichter der Testergebnisse bilden (teilweise erneut) die E-Mail-Apps von Mail.ru, Mymail, My.com und fünf weitere Apps des Herstellers Craigpark Ltd. Im Play Store sind die Anwendungen unter harmlos klingenden Namen wie E-Mail für Outlook & andere oder Outlook Pro Email zu finden. Dass die Firmensitze allesamt auf den Britischen Jungferninseln liegen, dürfte niemanden verwundern.

Bekannte Hersteller landen im Mittelfeld

Die mittleren Plätze werden von bekannteren Anbietern belegt. Hier finden sich beispielsweise die Mail-Apps der Telekom und von Samsung wieder. Dazu gesellen sich weitere Hersteller wie Spark Email, Blue Mail oder Aqua Mail. Die Kritikpunkte dieser Anwendungen lesen sich im Vergleich zu den Erstgenannten als Kavaliersdelikte. Einbindung von Werbung und Tracking, sowie die Übertragung von Nutzerdaten an den App-Anbieter werden im Test als negativ vermerkt. Mailinhalte oder Empfängeradressen werden jedoch nicht ausgelesen und verarbeitet.

FairEmail, K-9 Mail und Pep Mail auf dem Treppchen

Den drei Testsiegern wird ein Sehr Gut bescheinigt. Bei allen wird auf eine Weitergabe der Daten zu Werbezwecken verzichtet. Außerdem findet keine Verarbeitung von Inhalten und Passwörtern auf fremden Servern statt. Die Finanzierung der Anwendungen erfolgt über Spenden oder durch Stiftungen.

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