iCloud Privat-Relay: Apple bezieht Stellung zu den Vorwürfen, Provider absichtlich zu blockieren

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Stefan

Derzeit sorgt das iCloud Privat-Relay, das Apple vergangenes Jahr eingeführt hat, für ziemlich viel Wirbel. Dem Vorwurf, bestimmte Provider mithilfe der Funktion gezielt zu blockieren, tritt der Konzern jetzt mit einer Stellungnahme entgegen.

iCloud Privat-Relay: Apple bezieht Stellung zu den Vorwürfen, Provider absichtlich zu blockieren

Das Privat-Relay der iCloud ist prinzipiell eine feine Sache. Wer ein Abonnement für iCloud+ abgeschlossen hat, erhält neben mehr Cloud-Speicher u. a. die Möglichkeit, anonym im Netz zu surfen. Das Ganze funktioniert ähnlich wie eine VPN-Verbindung und sorgt dafür, dass weder die eigene IP-Adresse noch die besuchten Webseiten von Dritten, einschließlich Apple, eingesehen werden können.

In den USA kommt es in den letzten Tagen vermehrt zu Meldungen von Nutzern, die von einer eingeschränkten Konnektivität mit dem Netzwerk ihres Providers berichten. Konkret können manche Kunden von T-Mobile oft keine Verbindung zum Mobilfunknetz herstellen. Aber es gibt auch den umgekehrten Fall, dass die Mobilfunkverbindung funktioniert und das Privat-Relay nicht richtig arbeitet.

Keine Sperrungen seitens Apple

Die betroffenen Kunden werfen Apple vor, T-Mobile gezielt zu blockieren. Es gibt jedoch auch Stimmen, die dem US-Provider die Schuld zuschieben. Gegenüber MacRumors hat Apple nun Stellung bezogen und weist jegliche Vorwürfe auch im Namen von T-Mobile von sich.

Der iPhone-Hersteller schreibt:

  • "iCloud Private-Relay ist ein innovativer Internet-Datenschutzdienst, der es Benutzern mit einem iCloud+-Abonnement ermöglicht, sich mit dem Internet zu verbinden und sicherer und privater mit Safari zu surfen. Wir haben Private Relay als Betaversion eingeführt und es ist in den meisten Ländern der Welt verfügbar. Kein Mobilfunkanbieter hat seine Benutzer daran gehindert, Private Relay zu nutzen. In iOS 15.2 wurden keine Änderungen an iCloud Private Relay vorgenommen, die die Funktion deaktiviert hätten. Benutzern wird empfohlen, ihre Einstellungen zu überprüfen, um zu sehen, ob Private-Relay auf ihrem Gerät oder für ein bestimmtes Netzwerk aktiviert ist."

Apple hat mit den letzten iOS-Updates also keinen Einfluss auf die Funktion des Privat-Relay genommen. Gleichzeitig gibt der Konzern an, dass die Premiumfunktion der iCloud nicht von den Providern geblockt wird. Der Grund für die Fehlfunktionen muss demnach an anderer Stelle gesucht werden.

Beta-Status Schuld an dem Problem?

Da sowohl Apple als auch T-Mobile die Funktion des Privat-Relay nicht bewusst einschränken, kann der Fehler nur im Beta-Status des neuen Features liegen. Im Support-Dokument des Privat-Relay zeigt Apple auf, wie man, für den Fall dass der komplette Zugang vom iPhone oder iPad aus blockiert wird, bestimmte Netzwerke freischalten kann.

Wenn Privat-Relay zum Beispiel mit dem WLAN-Netzwerk funktioniert, den Dienst auf dem gleichen Gerät aber für die Mobilfunkverbindung verweigert, besteht die Möglichkeit, das Datenschutztool für das jeweilige Netzwerk zu deaktivieren.

Anleitung für den Mobilfunk:

  • "Einstellungen" -> "Mobilfunk" -> "Datenoptionen" und den Button "Tracking der IP-Adresse beschränken" deaktivieren

Anleitung für das WLAN-Netz:

  • "Einstellungen" -> "WLAN", neben dem WLAN-Netzwerk auf die Taste "Weitere Infos" tippen (der Button mit dem "i"), Button "Tracking der IP-Adresse beschränken" deaktivieren

Präzisere Fehlermeldung in iOS 15.3

In der Redaktion von 9to5mac hat man sich die aktuelle Beta von iOS 15.3 genauer angeschaut und ist über einen Hinweis gestolpert, der auf besagten Fehler. Sollte die Verbindung über das iCloud Privat-Relay im Mobilfunknetz nicht möglich sein, wird künftig folgender Text angezeigt:

  • "Privat Relay ist für Ihren Mobilfunktarif deaktiviert. Privat Relay wird entweder von Ihrem Mobilfunktarif nicht unterstützt oder wurde in den Mobilfunkeinstellungen deaktiviert. Wenn Privat Relay deaktiviert ist, kann dieses Netzwerk Ihre Internetaktivität überwachen, und Ihre IP-Adresse wird nicht vor bekannten Trackern oder Websites verborgen."

Von iOS 15.3 wurde bereits die zweite Betaversion veröffentlicht. Wann die finale Fassung folgt, ist noch nicht bekannt.

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