Als Reaktion auf Kongress-Befragung legt Twitter die eigenen Prioritäten nieder

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Yannick

Bereits kurz nach dem Gipfeltreffen der CEOs vor dem US-Kongress merkt man eine Stimmungsschwankung bei den größeren Namen des Technik-Markts - beginnend mit Twitter, welches aktiv Monopole bekämpfen und sich von Facebooks radikaleren Richtlinien entfernen möchte.

Als Reaktion auf Kongress-Befragung legt Twitter die eigenen Prioritäten nieder

Die kürzlich abgeschlossene Bekundung von Facebook, Apple, Google und Amazon vor dem US House Judiciary Committee gibt einigen vergleichbaren Unternehmen einen Denkanstoß. Um sich selber vor einer kritischen Befragung wie jener fern zu halten und fair in Sachen Konkurrenz zu bleiben, werden so nun immer mehr Regelungen und Pläne ausgearbeitet welche Monopole und Zensur verhindern sollen. Auch die EU hat zu diesem Thema nachgelegt, und möchte im Rahmen des Digital Services Act und Democracy Action Plan an der Konversation für gerechtere E-Commerce teilhaben. Twitter, eine der größten Namen und Konkurrenten von Facebook in Sachen Social Media, veröffentlichte gestern eine eigene Liste an Prioritäten, welche für die Zukunft gelten sollen um das sogenannte 'Open Internet' zu fördern und schützen.

Die zwei Prioritäten die Twitter selbst tweetet, stehen im direkten Zusammenhang mit den relevanten Themen der Bekundung. Erstens will Twitter sich so für einen ausgeglichenen Wettbewerb einsetzen und die Dominanz der "größten Spieler" so weit wie möglich einschränken, zweitens will sich Twitter mehr mit dem Inhalt von kontroversen Tweets auf einer konzeptuellen Ebene auseinandersetzen anstatt nur strikt zu löschen. Dies soll besonders die Weise, auf der jene Inhalte gefunden und geteilt werden analysieren. Speziell der zweite Punkt hebt sich stark von Facebooks eigener Perspektive ab, welches dafür bekannt ist kontroverse Inhalte zu filtern und zu löschen - in den vergangenen Jahren wird dies allerdings mehr als 'Zensur' statt 'Schutz' gesehen, weshalb Twitter ein offeneres und kritischeres Auge auf die Kontroversen werfen möchte.

Das Löschen von Inhalten wurde ebenfalls in Zuckerbergs Befragung angemakelt, da trotz der recht schnellen und akkuraten Entfernung von 'schädlichen Inhalten' ein virales Video über Hydroxychloroquin mehrere Tage brauchte um gelöscht zu werden. Zuckerberg betonte, dass Facebook keinen Andrang hat Inhalte wie jenen zu behalten, "außer dass es oft den gewinnbringendsten darstellt", was paradox zu Facebooks sonst strikter Durchsetzung der eigenen Richtlinien steht. Twitters Alternative der tiefgehenden Analyse kann so als Schritt gesehen werden, der das Internet in seiner oftmals auch unschönen Vielfalt mehr respektiert. In dieser Hinsicht lässt sich sagen dass die US-Kongress Untersuchung schon rein symbolisch als voller Erfolg gewertet werden kann, wenn größere Unternehmen bereits jetzt neue Richtungen wie jene einnehmen.

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