Nach Unmengen an Coronavirus-Hoaxes wird WhatsApp härteres Limit für Kettennachrichten setzen

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Yannick

Schon in vorigen Jahren hatte WhatsApp mit bösartiger Nutzung von Kettennachrichten zu kämpfen. Nun will das Unternehmen die Maßnahmen noch weiter verschärfen.

Nach Unmengen an Coronavirus-Hoaxes wird WhatsApp härteres Limit für Kettennachrichten setzen

WhatsApp liegt in Sachen Social Media Nutzerzahl weit vor vergleichbaren Diensten. Im Februar 2020 gab das Unternehmen bekannt, dass es mit 2 Milliarden weltweiten Nutzern auf Platz 2 der meistgeladenen Social Media Apps liegt - nur Facebook übertrumpft es knapp mit 2,5 Milliarden Nutzern. Daher ist es kein Wunder, dass der Messaging-Dienst für allerlei Nutzen außerhalb der gedachten Kommunikation zwischen Freunden, Familie und Kollegen missbraucht wird. Schon im Sommer 2018 musste sich die App vor extremen Falschmeldungen ihrer indischen Nutzer wehren, da durch die exzessive Nutzung des Weiterleiten-Features Gewalt in dem Land über gefälschte Anschuldigungen von Kindesentführung und Vergewaltigung ausgebrochen ist.

Damals hat WhatsApp als Gegenmaßnahme ein Limit der zu weiterleitenden Nachrichten eingeführt: jede Nachricht konnte so nur maximal an fünf Kontakte in Indien versandt werden, während das Maximum an ausländischen Kontakten noch bei zwanzig lag. Im Jahre 2019 ist das Limit von fünf Kontakten jedoch auch für den Rest der Welt eingeführt worden. Diese Regelung hat den Spam an Fake News weitestgehend eingrenzen können, aber mit dem Ausbruch der Coronavirus Pandemie kommt eine ganz neue Art an Massenverbreitung von Falschmeldungen ins Spiel, und so reicht auch dieses Limit nicht mehr aus.

Verlangsamung als bestmögliches Mittel

Laut dem UK-basierten Magazin The Guardian wird WhatsApp schon bald eine noch schärfere Regelung für die Weiterverbreitung von Nachrichten einführen, welche jede Nachricht nur noch an maximal einen einzigen Kontakt weiterleiten kann. Jedoch ist nicht jede Nachricht davon betroffen, sondern nur bereits fünf Mal weitergeleitete Nachrichten, was in jenem Fall eine Reduktion von 80% der potentiellen Weiterleitung darstellt. Dies geschieht als Antwort auf den mit der Pandemie einhergehenden Ausbruch von falschen Meldungen in Hinsicht auf den Coronavirus; speziell die neue 5G Technologie wird hier als Auslöser der weltweiten Krise fälschlich benannt, was im Vereinigten Königreich schon zu knapp 20 vandalisierten Telefonmasten geführt hat.

WhatsApp möchte mit diesem neuen Limit das Weiterleiten von Nachrichten nicht verbieten, sondern nur entschärfen, entmutigen und Falschmeldungen wenigstens verlangsamen. Trotzdem kann jeder Nutzer natürlich einfach eine Nachricht immer wieder an verschiedene Kontakte senden, was nur mehr Zeit und Arbeit in Anspruch nimmt als sonst. So kann das Limit als eine mehr symbolische Grenze als eine tatsächlich funktionale Grenze gesehen werden. Eine wahre Restriktion speziell der Falschmeldungen selbst ist für den Messaging-Dienst jedoch keine Option, da Nachrichten von WhatsApp über End-zu-End Technologie verschlüsselt sind. Das Unternehmen kann so feststellen, wie oft eine Nachricht weitergeleitet worden ist, jedoch nicht was die Nachricht tatsächlich beinhaltet. Eine Aufhebung dieser Verschlüsselung wäre ein großer Eingriff in die Privatsphäre (und wahrscheinlich ein solider Grund für viele Nutzer den Dienst zu wechseln), daher ist dieses Limit die beste Option die WhatsApp zur Bekämpfung der Hoaxes besitzt.

Das in 2018 eingeführte Limit des Weiterleiten-Features hat laut WhatsApp selbst zu einem 25%-igen Fall an weitergeleiteten Nachrichten geführt.

1 Kommentar

Endlich

Finde ich sehr gut dass endlich mal was dagegen gemacht wird ?

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