Keychain und Clipboard-Alarm: so schützt iOS 14 die Privatsphäre

iOS
Yannick

Knapp zwei Wochen nach der Veröffentlichung der Entwickler-Beta von iOS 14 sind bereits viele Ungereimtheiten bei äußerst populären Apps aufgeflogen - und das dank den neuen Sicherheiseinstellungen, die Apple mit dem Update hinzugefügt hat.

Keychain und Clipboard-Alarm: so schützt iOS 14 die Privatsphäre

Insbesondere mit den Meldungen der letzten Tage werden die neuen Funktionen der iOS 14 Beta in Hinsicht auf Nutzersicherheit angepriesen. Dabei ist eine der Neuerungen prominent genug, dass jene alleine in der letzten Woche für Aufruhr gesorgt hat in dem es potentiell bösartige Nutzung von bekannten Apps aufdeckte - die Rede ist vom Clipboard-Alarm. Jener schlägt in Form von Benachrichtigungen aus, wenn eine App auf die Ablage des Nutzers zugreift und/oder jene kopiert. Nur über den Verlauf der letzten Tage zeigten sich hier schon gigantisch große Apps wie TikTok als heimtückisch, da jene mit jedem geschriebenen Wort die Ablage kopiert ohne den Nutzer in irgendeiner Form darüber zu benachrichtigen. Während einige andere große Apps wie AliExpress und AccuWeather ebenfalls diese Methode verwenden und von iOS 14 entdeckt worden sind, kommt die Job-App LinkedIn als nächstes auf die Liste trügerischer Apps.

Lesen der Ablage als Methode gegen Spam?

Vor kurzer Zeit hat so Twitter-Nutzer @DonCubed, seines Zeichens App-Entwickler und Nutzer der iOS 14 Beta, aufgewiesen dass LinkedIn nicht nur die Ablage des iPad Pro kopierte - auf welchem er schrieb - sondern ebenfalls die Ablage des MacBook Pro aufnahm. Als Antwort dazu schrieb der Nutzer den offiziellen Support von LinkedIn an, welcher sich folgendermaßen erklärte:

"Hi @DonCubed. Vielen Dank, dass du dies zur Ansprache gebracht hast. Wir haben den zuständigen Code auf einen Pfad zurückgeführt, der nur einen Gleichheits-Check zwischen dem Geschriebenen und dem Inhalt der Ablage ausführt. Wir speichern oder übermitteln niemals die Inhalte der Ablage."

Die Erklärung von LinkedIn-Sprecher Erran Berger ähnelt stark jener, die von TikTok selbst veröffentlicht wurde - die Funktion soll der Vermeidung von Spam helfen, da Bots oftmals durch Massenverbreitung von kopierten Inhalten ihre Nachrichten verbreiten. Ob dies auch auf LinkedIn ein so kritisches Problem ist als wie auf TikTok, ist bestreitbar.

Nie wieder Unsicherheit nach großen Datenpannen

Damit die wichtigsten Daten des Nutzers wenigstens gut behütet sind, fügt die iOS 14 Beta eine große Neuerung für iCloud Keychain hinzu. So kann Keychain dem Nutzer nun ein paar weitere Informationen anzeigen lassen, die unter dem neuen "Security Recommendations" Menü eingeschaltet werden können. Keychain ist generell eine wunderbare Passwort-Tresor Alternative, die genutzte Passwörter sicher in der iCloud abspeichert und so über iPhone und iPad verfügbar machen kann. Nun, falls der Nutzer das neue Menü eingeschaltet hat, kann Keychain ebenfalls detailliert erklären warum ein bestimmtes Passwort als unsicher gewertet wird - und sogar ob das Passwort durch eine externe Datenpanne freigelegt worden ist. Dies sind die Nachrichten, die Keychain dem Nutzer auf iOS 14 anzeigt:

  • Viele Leute benutzen dieses Passwort, was es einfach zu schätzen macht
  • Dieses Passwort ist einfach zu schätzen (oftmals aufgrund von Kürze oder Schlichtheit)
  • Dieses Passwort nutzt eine Sequenz. Eine einfache Sequenz zu nutzen, macht es einfach das Passwort zu schätzen

Die Funktion von Keychain existierte bereits in iOS 13, aber mit dem neuen Update wird das Feature noch weiter überarbeitet. Besonders die Benachrichtigung über die Datenpanne ist ein riesiger Schritt nach vorne, da der Nutzer sich so nicht mehr manuell über jede Panne informieren muss und schnell mit einer Änderung des Passworts auf allen Accounts, die ebenfalls das abgegriffene Passwort verwenden, reagieren kann. 

Generell werden die neuen Features für die Nutzersicherheit von den Endnutzern geliebt und verehrt. iOS 14 beweist schon vor dem öffentlichen Release, dass selbst die größten Apps unbemerkt Daten aufnehmen können - daher werden diese neuen Tools auch in einer vermeintlichen Zeit der Transparenz von Social Media gebraucht; vielleicht sogar mehr denn je.

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