Apple veröffentlicht Marktstudie, um dem '30%-Stigma' entgegenzuwirken

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Yannick

Von allen Seiten regnen Anschuldigungen und Klagen auf Apple ein, sowohl ausgehend von kleineren Unternehmen als auch hohen Tieren wie der EU-Kommission. Um einen besseren Fall für sich selbst zu schaffen, will Apple mit einer Studie sich vor dem größten Thema verteidigen.

Apple veröffentlicht Marktstudie, um dem '30%-Stigma' entgegenzuwirken

Neben allerlei sonstigen Rechtsstreiten vor denen sich Apple zurzeit rechtfertigen muss, ist der wahrscheinlich prominenteste der Streit über die '30%-Richtlinie'. Alle Apps welche auf dem Apple App Store angeboten werden müssen so 30% der Einnahmen an Apple abgeben - dies schließt den originalen Verkauf der App, alle In-App Käufe und sogar Abonnements ein. Besonders im letzten Punkt haben Unternehmen wie Spotify und Rakuten in den letzten Jahren angefangen, sich gegen diese Regelung zu wehren. Dies schließt Klagen ein, welche so weit reichen dass selbst die Kartellrechts-Sektion der EU-Kommission eigene Untersuchungen bezüglich der Richtlinien des App Stores angekündigt hat. Sowohl auf kommerzieller als auch auf europaweiter Ebene hat Apple also nicht die besten Karten. Um den eigenen Standpunkt vor den eigentlichen Gerichtsverhandlungen zu verstärken hat das Unternehmen nun eine Studie veröffentlicht, die die Richtlinien und zusammenhängenden Einnahmen von vergleichbaren Firmen darstellt um die eigene Regelung in eine neue Perspektive zu ziehen.

Die Marktanalysten Analysis Group, welche von Apple beauftragt wurden, haben in dieser Studie so 38 Publisher von verschiedensten Artikeln und Services (Apps, Videospiele, Bücher, Musik und andere digitalen Inhalten) in Betracht gezogen und die Provisionssätze jener miteinander in einer großen Tabelle verglichen. Jene sieht folgendermaßen aus:

Vor den Untersuchungen noch einmal punkten

Während die Tabelle recht direkt, steril und ohne bestimmte Position gegenüber den Vorwürfen gegen Apple gestellt worden ist, kann man definitiv die Intention des Unternehmens herauslesen. Spätestens in der Erklärung der Studie macht sich die Tendenz erkennbar, den Namen des eigenen App Stores 'reinzuwaschen'. So schreibt die Analysis Group:

"Unsere Studie zeigt dass die Provisionssätze von Apples App Store einen ähnlichen Umfang besitzen wie jene, die von vergleichbaren App Stores und digitalen Marktplätzen gestellt werden. Die Provisionssätze von jenen Marktplätzen welche am ähnlichsten zum Apple App Store stehen, beispielsweise anderen App Stores oder Videospiel-Marktplätzen, liegen generell um die 30%. Marktplätze die digitale Inhalte wie Bücher, Hörbücher, Videos und Podcasts anbieten, stellen regulär Provisionssätze von 30% oder mehr. Provisionssätze von E-Commerce Marktplätzen (wie eBay und Amazon) variieren je nach Industriegebiet, aber können über 30% gehen.

Viele Verkäufer verkaufen derzeit ihre Güter über konventionelle Geschäfte und Marktplätze (oder haben dies in der Vergangenheit getan). Unsere Ergebnisse zeigten, dass Verkäufer einen substantiell kleineren Anteil an Gewinn durch den Verkauf in jenen Geschäften machen, als wenn jene die digitalen Güter über digitale Marktplätze verkaufen."

Von diesem Ergebnis kann man klar erkennen, dass der wachsende Druck Apple zu schaffen macht. Schon zuvor hatte das Unternehmen sich gegenüber den Untersuchungen der EU-Kommission mit einem kurzen Statement geäußert, was sich als bitter und fast schon sauer lesen lässt: "Es ist enttäuschend, dass die EU-Kommission grundlosen Anschuldigungen einer Handvoll Firmen entgegenkommt die einen Freifahrtschein haben wollen und nicht nach den Regeln spielen wollen." Trotzdem ist die Wichtigkeit der Untersuchungen nicht zu unterschätzen, und auch wenn Apple reinen Tisch machen will ist es wichtig dass die Kommission trotzdem auch das aufdeckt, was die Unternehmen nicht präsentieren wollen - sowohl für die betroffenen Verkäufer, als auch die allgemeinen Nutzer jener Services.

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