Nachdem es Mitte Januar im Europäischen Parlament zu einer Aussprache kam, die das Ziel hatte, in Europa einheitliche Ladegeräte einzuführen, haben sich die Abgeordneten jetzt geeinigt: Bis zum Sommer soll nun eine für alle Hersteller gültige Rechtsvorschrift vorgelegt werden.
In der Vergangenheit kam im Europäischen Parlament immer wieder die Diskussion auf, Hersteller von Smartphones und anderen mobilen Geräten wie Tablets oder kabellosen Kopfhörern dazu zu verpflichten, sich auf eine einheitliche Ladebuchse zu einigen. In der Folge soll die Menge an Elektroschrott verringert werden, die in Deutschland im Moment bei durchschnittlich 16,6 kg pro Einwohner und Jahr liegt.
Bemühungen der Politik gibt es in dieser Richtung schon lange. Zuletzt kam es in der zweiten Januarwoche zu einer Aussprache der Abgeordneten, über die abgestimmt werden sollte. Diese Abstimmung ist gestern erfolgt. Von insgesamt 659 Stimmberechtigten sprach sich die große Mehrheit für ein solches Gesetz aus: 582 Parlamentarier stimmten für die Vereinheitlichung der Ladebuchse. Der Entscheidung standen 40 Gegenstimmen und 37 Enthaltungen entgegen.
Umsetzung bis Juli 2020
Bis spätestens zum kommenden Juli soll die Rechtsvorschrift in der entsprechenden Funkgeräterichtlinie aus dem Jahr 2014 hinterlegt werden. Darüber hinaus sieht der Entwurf weitere Verpflichtungen für die Hersteller von Smartphones und Co vor:
größtmögliche Kompatibilität von kabellosen Ladegeräten mit verschiedenen Mobilfunkgeräten
alte Ladegeräte und Ladekabel sollen in den Mitgliedsländern besser gesammelt und recycelt werden
Verbraucher sollen künftig nicht mehr zu jedem Neugerät ein neues Lade-Equipment kaufen müssen und somit finanziell entlastet werden
Ab wann das neue Gesetz für Apple und andere Hersteller gilt oder auf welchen Standard man sich einigen will, geht aus dem Dokument des Europäischen Parlaments nicht hervor.
Apple hatte Ende letzter Woche bereits eine Stellungnahme zu der Aussprache in der Vorwoche abgegeben. Eine einheitliche Ladebuchse würde demnach Innovationen verhindern. Der iPhone-Hersteller machte zudem auf eine Studie aufmerksam, aus der hervorgeht, dass im Fall eines Umstiegs auf zum Beispiel USB-C mehr Kosten durch Elektroschrott entstünden, als auf der anderen Seite eingespart würden.
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