Eröffnungsplädoyer von Tim Cook verneint, dass Apple einen 'dominanten Marktanteil' besitzt

Apple
Yannick

In Kürze wird sich Apple einer Menge Anschuldigungen stellen müssen - und ausgerechnet vom US-Kongress selbst. Bevor dies passiert legt Tim Cook bereits einige Punkte nieder, die der eigenen Verteidigung helfen sollen; alle im Zusammenhang mit Fairness im Wettbewerb.

Eröffnungsplädoyer von Tim Cook verneint, dass Apple einen 'dominanten Marktanteil' besitzt

In nur wenigen Stunden findet ein historisches Ereignis in der Welt des Technik-Markts statt. Vor dem US-Kongress werden sich die CEOs der vier weltweit größten Marktführer - Jeff Bezos, Mark Zuckerberg, Sundar Pichai und selbst Tim Cook - im Falle des Kartellrechts und des potentiellen Missbrauchs von Macht im Rahmen einer offenen Untersuchung stellen müssen. Das Event ereignet sich um 18:00 Uhr deutscher Zeit, aber schon jetzt entfalten sich neue Geschehnisse in Form des bereits veröffentlichten Eröffnungsplädoyer, welches von Tim Cook am Anfang des heutigen Prozesses vorgelesen wird. Und wie man erwarten kann ist das Plädoyer eine präventive Verteidigung vor allen Punkten, die gegen Apples Marktpraktiken aufgebracht werden sollen.

Auf der offiziellen Seite des US-Kongresses kann man zurzeit offen die Punkte nachlesen, mit denen Cook das eigene Unternehmen verteidigen will. Besonders werden hierbei die Praktiken in Hinsicht auf den eigenen App Store verteidigt, welche das primäre Angriffsziel nicht nur für den Panel an US-Repräsentanten bildet die heute Cook und dem Rest der CEOs gegenüber stehen werden, sondern auch im Vornherein von kleineren Unternehmen wie Spotify und Rakuten aufgrund absichtlicher Einschränkung von Rivalen kritisiert wurde. Apple hat bereits keine Mühe gescheut um mithilfe einer Studie zu beweisen, dass die Regelungen und Richtlinien im direkten Vergleich mit Konkurrenten fair gestaltet sind, und das Plädoyer soll diesen Standpunkt noch einmal verdeutlichen. So schreibt Cook selbst:

"Für die weite Mehrheit an Apps im App Store behalten Entwickler 100% des Umsatzes, den jene machen. Die einzigen Apps die von einer Provision betroffen sind, sind jene bei denen der Entwickler einen Kunden auf einem Apple Gerät akquiriert und die Features oder Services auf einem Apple Gerät erfahren und konsumiert werden würden. Apples Provisionen sind entweder niedriger oder vergleichbar mit den Provisionen, die von der Mehrheit unserer Konkurrenten gefordert werden. Und jene sind immer noch weitaus niedriger als die 50 bis 70-prozentigen Anteile die Entwickler für den Vertrieb ihrer Programme zahlen mussten bevor wir den App Store ins Leben gerufen haben. In mehr als einer Dekade, die seit dem Launch des App Stores vergangen ist, haben wir die Provision nie erhöht oder eine einzelne neue Gebühr eingeführt."

Torhüter mit positiver Intention

Cook betont ebenfalls, dass der App Store keine Behinderung für Entwickler und Vertreiber von Apps darstellt, sondern im Gegenteil sogar den Markt erweitern und zugänglicher machen soll.

"Nachdem wir mit 500 verfügbaren Apps gestartet haben, stellt der App Store heute 1,7 Millionen verschiedene Apps zur Verfügung - und nur 60 unter jenen ist Software von Apple. Wahrlich, wenn Apple ein Torwächter sein soll, dann haben wir nichts anderes getan als das Tor weiter zu öffnen. Wir möchten jede App auf den App Store bekommen die wir nur bekommen können, nicht vom Store entfernen."

Während die Zahlen eindrucksvoll sind und der Wahrheit entsprechen, bildet vor allem der letzte Punkt keine Verteidigung vor der Anschuldigung der 'Copy Acquire Kill' Strategie, die laut The Washington Times vom Repräsentanten-Panel bei der Anhörung aufgebracht werden soll. Zwar entfernt Apple so zum Beispiel nämlich nicht die Wetter-App Dark Sky nachdem jene vom Unternehmen aufgekauft wurde, aber die Android- und Webbrowser-Versionen verlieren in nur wenigen Tagen (am ersten August) ihre Funktionalität. Wie sich Apple vor dieser Anschuldigung verteidigen wird, wird sich in nur wenigen Stunden zeigen - das Ereignis kann man live auf dem offiziellen YouTube-Channels des US House Judiciary nachverfolgen, oder auf der offiziellen Webseite des Instituts selber.

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